Aktuelles: Spannungsfall in der Straßenbeleuchtung

03-2020

Spannungsfall in der Straßenbeleuchtung

Spannungsabfall kann und muss man nicht entsorgen. Aber mal im Ernst: genau dieser wird immer wieder als Argument für die Beibehaltung der Kupferquerschnitte in der Straßenbeleuchtung angeführt.

In Zeiten des massenhaften Einsatzes von modernen LED-Beleuchtungsköpfen mit einer deutlich reduzierten Leistungsaufnahme sollte man glauben, alle Versorgungselemente sollten dem angepasst werden. Aber immer noch werden Leitungen in die Maste eingebaut, die Geräte mit einer hundertmal höheren Leistungsaufnahme versorgen können. Das ist wirtschaftlich unsinnig und umweltpolitisch sehr bedenklich.

Wir haben uns den Spannungsfall der Versorgungsleitungen im Mast mal näher betrachtet. Ausgehend von einer Eingangsversorgung am Mastfuß von 230V reden wir bei einem Mast mit 12m Leitungslänge von einem Spannungsfall von 0,03% bei einem Aderquerschnitt von 0,5mm². Es liegen also immer noch 229,93V am Kopf an.

Aderquerschnitt in mm²

Lampenmast Höhe in Meter

7

9

12

Fall in %

Spannung

Fall in %

Spannung

Fall in %

Spannung

1,5

0,01

229,98V

0,01

229,98V

0,01

229,98V

1,0

0,01

229,98V

0,01

229,97V

0,02

229,96V

0,75

0,01

229,97V

0,02

229,96V

0,02

229,95V

0,5

0,02

229,96V

0,02

229,95V

0,03

229,93V

Der Tabelle liegt die Annahme zu Grunde, dass 230V am Mastübergabepunkt anliegen, dass der Leuchtenkörper eine Leistungsaufnahme von 20W hat und die Temperatur 20°C beträgt.

Der Spannungsfall am Lampenmast selbst reiht sich damit als Hinderungsgrund für ein bischen Umweltschutz und Geldeinsparung in die Reihe der anderen untauglichen Argumente der Leuchtenproduzenten und Anwender ein.